Ein nachhaltiges Baukonzept
Aufstockung
Chancen für Kostenersparnis und Nachhaltigkeit

Aufstockung und innerstädtische Verdichtung

Die Aufstockung einer Immobilie ist ein Bauverfahren, bei dem zusätzliche Stockwerke auf ein bestehendes Gebäude gesetzt werden, um mehr Wohn- oder Gewerbefläche zu schaffen – eine wertvolle Lösung, besonders in dicht bebauten innerstädtischen Gebieten.

Die Urbanisierung und der Bedarf an zusätzlichem Wohnraum in städtischen Lagen stellen Städteplaner und Bauherren vor wachsende Herausforderungen. Ein Ansatz, um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist die Aufstockung bestehender Gebäude. Diese Methode der innerstädtischen Verdichtung bietet eine Vielzahl von Vorteilen – insbesondere im Hinblick auf Kostenersparnis und Nachhaltigkeit.

Welche Vorteile bietet eine Aufstockung? 

Eine der größten Stärken der Aufstockung liegt in der Nutzung bereits vorhandener Bauflächen und Infrastrukturen. Da keine neuen Grundstücke erworben werden müssen, entfallen die hohen Kosten für den Grundstückskauf.

Aufstockung in Holzbauweise - herrlich luftiger Wohnbereich | © Chiemgauer Holzhaus

In dicht besiedelten städtischen Gebieten, in denen Bauland knapp und teuer ist, ermöglicht die Aufstockung eine erhebliche Kostenersparnis. Statt auf der "grünen Wiese" zu bauen, wird der Bestand erweitert und so die vorhandene Grundstücksfläche maximal genutzt.

Durch die Nutzung bestehender Gebäude spart man außerdem die Erschließungskosten, da Versorgungsleitungen wie Strom, Wasser und Kanalisation bereits vorhanden sind. Dies senkt nicht nur die Investitionskosten, sondern beschleunigt auch die Bauzeit erheblich.

Nachhaltigkeit 

Aufstockungen sind besonders aus ökologischer Sicht ein nachhaltiges Konzept.

Im Vergleich zu Neubauten ist der Ressourcenverbrauch wesentlich geringer. Bereits vorhandene Strukturen werden weitergenutzt, wodurch weniger Baumaterialien benötigt werden und der Energieverbrauch im Bauprozess sinkt. Gleichzeitig wird der Flächenverbrauch minimiert, was zur Erhaltung von Grünflächen und der Reduktion von Bodenversiegelung beiträgt – beides zentrale Anliegen im Hinblick auf den Klimaschutz und die Biodiversität in Städten.

Ein weiterer ökologischer Vorteil ist die Möglichkeit, im Rahmen der Aufstockung Energieeffizienzmaßnahmen umzusetzen. So können durch den Umbau energieeffiziente Dämmungen, Solaranlagen oder andere nachhaltige Technologien integriert werden. Diese Maßnahmen senken die langfristigen Betriebskosten und reduzieren den CO₂-Fußabdruck des Gebäudes.

Schnellere Bauzeit

Im Vergleich zu Neubauten erfordert eine Aufstockung in der Regel kürzere Bauzeiten, da nur das bestehende Gebäude erweitert wird.

Dies reduziert nicht nur die Baukosten, sondern auch die Belastung für Anwohner und die Umwelt, beispielsweise durch weniger Abfall und Lärmbelastung.

In vielen Fällen kann der darunterliegende Gebäudebereich auch während der Bauphase weiter genutzt werden, was für Gewerbe- oder Wohnimmobilien einen wirtschaftlicher Vorteil darstellt.

Steigerung des Immobilienwerts durch Aufstockung

Eine Aufstockung erhöht den Nutzwert eines Gebäudes erheblich.

Dies kann in Form von zusätzlichen Wohn- oder Gewerbeflächen, neuen Wohneinheiten oder verbesserter Gebäudeeffizienz geschehen. Der durch die Aufstockung gewonnene Raum steigert nicht nur den Marktwert der Immobilie, sondern bietet auch eine attraktive Möglichkeit, den steigenden Wohnraumbedarf in Städten zu decken, ohne wertvollen Baugrund zu verlieren.

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Wie die Aufstockung einer Immobilie funktioniert

Eine sorgfältige Bestandsanalyse und die anschließende Planung sind grundlegende Schritte für eine erfolgreiche Aufstockung einer Immobilie, da sie sicherstellen, dass bauliche, statische und rechtliche Voraussetzungen für die Erweiterung erfüllt werden.

  • Statik und Tragfähigkeit: Kann das bestehende Gebäude die zusätzlichen Lasten tragen, oder sind Verstärkungen erforderlich?
  • Substanz des Gebäudes: Der Zustand der Geschossdecken, der Wände und anderer Bauteile wird untersucht, um sicherzustellen, dass die Aufstockung problemlos integriert werden kann.
  • Baurechtliche Rahmenbedingungen: Es muss geprüft werden, ob eine Aufstockung den allgemeinen (z.B. Bayerische Bauordnung) sowie den ortsspezfischen Anforderungen (Bebauungsplan, Ortsgestaltungssatzung, etc.) entspricht. In diesen rechtlichen Vorschriften sind Themen wie maximal erlaubte Gebäudehöhe und Geschosszahlen, Abstandsflächen sowie Brand- und Schallschutzauflagen geregelt.

 

Sobald die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen geklärt sind, wird ein Architekt oder Bauingenieur eine Bauplanung erstellen. Diese berücksichtigt sowohl die baulichen Anforderungen als auch die gewünschten Nutzungsmöglichkeiten der neuen Fläche.

Umbauphase

Erfolgreich mehr Wohnfläche geschaffen - Aufstockung in Holzbauweise | © Chiemgauer Holzhaus

Abriss oder Demontage des Daches

Bevor mit der Aufstockung begonnen wird, muss das vorhandene Dach entfernt werden. Dies geschieht in der Regel entweder durch Abriss oder durch eine kontrollierte Demontage. 

Konstruktion der neuen Stockwerke

Je nach Bauweise des Bestandsgebäudes gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die neuen Stockwerke zu errichten. Einige gängige Bauweisen für Aufstockungen sind:

  • Leichtbauweise: Leichtbaustoffe wie Holz werden häufig verwendet, um das zusätzliche Gewicht zu minimieren. 
  • Modulbauweise: Vorgefertigte Module oder Bauelemente, die auf das bestehende Gebäude aufgesetzt werden, sind eine schnelle und kosteneffiziente Lösung. Diese Module werden vorgefertigt und können vor Ort montiert werden, was die Bauzeit verkürzt.
  • Massivbauweise: In einigen Fällen werden auch klassische Bauweisen wie Ziegel eingesetzt, allerdings muss hier die Tragfähigkeit/Statik des bestehenden Gebäudes besonders stark beachtet werden.


Nach der Errichtung der neuen Stockwerke wird ein neues Dach auf das Gebäude gesetzt.

Integration von Technik und Infrastruktur

Die neu hinzugefügten Stockwerke müssen an die bestehende Infrastruktur des Gebäudes angeschlossen werden. Dies umfasst die Elektrik, Wasser- und Abwassersysteme sowie Heizung des Hauses. In vielen Fällen wird die bestehende Haustechnik angepasst oder erweitert, um die neuen Anforderungen der zusätzlichen Wohnfläche zu decken.

Innenausbau und Fertigstellung

Im letzten Schritt erfolgt der Innenausbau der neuen Räumlichkeiten. Dies umfasst Arbeiten wie die Dämmung von Decken und Wänden, die Installation von Bädern und Küchen und zuletzt Verputz- und Malerarbeiten sowie das Verlegen von Bodenbelägen. 

Abnahme und Genehmigung

Nach Abschluss der Bauarbeiten muss die Aufstockung von den zuständigen Bauämtern abgenommen werden.

Fazit

Die Aufstockung einer Immobilie ist eine technisch anspruchsvolle, aber äußerst effektive Methode zur Schaffung von neuem Wohnraum. Durch eine gründliche Planung, die Sicherstellung der Statik und die Einhaltung baurechtlicher Vorschriften können bestehende Gebäude erweitert werden, ohne dass zusätzlicher Baugrund benötigt wird.

Durch die effiziente Nutzung bestehender Ressourcen, niedrigere Baukosten und nachhaltige Bauweise bietet sie sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile. Insbesondere in Zeiten steigender Grundstückspreise und verstärkter Bemühungen um Klimaschutz kann die Aufstockung einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung innerstädtischer Gebiete leisten.

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